Bandzuführanlagen in Langbauform

Die Langbauform ist die klassische Bauweise von Bandzuführanlagen.

Sie besteht üblicherweise aus Abzugshaspel, Richtmaschine, Bandschlaufe (mit Schlaufenbrücke) und Walzenvorschub. Die Richtmaschine ist mit Regelantrieb und Schlaufensteuerung ausgestattet und zieht das Band gegen eine gebremste Abzugshaspel ab.
Das feinfühlige Bremsen der Abzugshaspel erfolgt üblicherweise über eine (meist pneumatisch) zustellbare Schleifbremse. Nach dem Richten fördert die Richtmaschine das Bandmaterial in eine Bandschlaufe, aus der sich der Walzenvorschub versorgt.
Bei hoher Taktrate mit großen Vorschublängen wird die Anlage um eine Schlaufengrube ergänzt, um den nötigen Materialvorrat in der Schlaufe zu sichern.

Um auch bei hohen Coilgewichten dynamisch mit der Richtmaschine von der Abwickelhaspel abziehen zu können, bietet sich der „Closed Loop – Betrieb“ an. Hierbei wird die Abwickelhaspel mit einem Regelantrieb versehen und der Haspelantrieb über Geberrückführung mit dem Richtmaschinenantrieb gekoppelt. Die so gebildete Einheit kann sehr dynamisch beschleunigen und somit auch bei hohen Taktraten mit großen Vorschublängen den nötigen Materialvorrat in der Bandschlaufe sichern.   

Die Bandzuführanlage in Langbauform eignet sich somit besonders für die Verarbeitung oberflächenempfindlicher, kratzfreier oder beschichteter Materialien sowie für hohe Bandgeschwindigkeiten und hohe Beschleunigungswerte beim Vorschieben in die Presse.

Bei extrem empfindlichen Materialien kann sie auch um eine Schlaufe zwischen Abwickelhaspel und Richtmaschine ergänzt werden. Dann wird die Abwickelhaspel ebenfalls mit einem Regelantrieb ausgestattet und fördert das Band in eine Schlaufe, aus der sich die Richtmaschine versorgt. So kann auch bei höchstempfindlichen Materialien möglichen Materialbeschädigungen durch beim Abzugsvorgang auftretende Kräfte vorgebeugt werden.

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